Kühl- und Gefriergeräte

Der Stromverbrauch für Kühl- und Gefriergeräte beträgt im Haushalt durchschnittlich 10 bis 15 Prozent, also eine beachtliche Menge. Die möglichen Energie- und Kosteneinsparungen beim Gerätekauf können besonders beim Austausch älterer ineffizienter Geräte beträchtlich sein, über eine Periode von 10 Jahren gerechnet sind Einsparungen von mehr als 450 Euro möglich. Das Einsparpotenzial beim Gerätetausch beträgt je nach Alt- und Neugerät bis zu über 50 Prozent. Allerdings sollten Altgeräte nicht zu früh ausgetauscht werden, sonst kann die Gesamtökobilanz, die auch Produktions- und Entsorgungsaufwände umfasst, negativ ausfallen. Bei der Produktauswahl sollte neben der Effizienz besonders auf die richtige Gerätegröße geachtet werden.

Das neue EU-Energielabel

neues EU-Energielabel für Kühl- und Gefriergeräte

Quelle: Label2020

Seit 1. März 2021 gibt es für Kühl- und Gefriergeräte ein neues EU-Energielabel. Das neue Label hat eine Effizienzskala von A bis G (altes Label A+++/G). Am Label ist außerdem ein QR-Code aufgedruckt, dieser verweist auf die EU-Produktdatenbank EPREL wo weitere Produktinformation zu finden sind.

Der Energieverbrauch und die Effizienzdaten basieren überwiegend auf neuen Testmethoden. Einige ursprüngliche Piktogramme wurden überarbeitet. Neu ist die Angabe der Geräuschemissionsklasse am Label.

Empfehlungen für die Produktauswahl

topprodukte-Kaufempfehlung

topprodukte.at empfiehlt, beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten auf folgende Kriterien zu achten:

  • Wählen Sie ein topprodukt der Effizienzklasse A bis D
  • Wählen Sie die Größe des Geräts passend zum Nutzerverhalten bzw. zur Haushaltsgröße
  • Achten Sie im Betrieb auf die richtige Einstellung der Innentemperatur bei Kühlschränken von 6 bis 7°C und bei Gefriergeräten meist -18°C
  • Platzieren Sie Kühl- und Gefriergeräte nicht neben Wärmequellen und halten Sie die Lüftungsschlitze immer frei

Energieverbrauch

Eine Kühl-Gefrierkombination mit ca. 250 Liter Volumen (190 Liter Kühlteil / 60 Liter Gefrierteil) der Effizienzklasse A benötigt ca. 75 kWh pro Jahr, ein vergleichbares D-Gerät 149 kWh.

Empfehlenswert ist heute die Wahl eines Geräts der Klasse A bis C. Eine Kühl-Gefrierkombination der Energieklasse A benötigt im Durchschnitt etwa

  • 22% weniger Strom als ein Gerät der Klasse B
  • 37% weniger Strom als ein Gerät der Klasse C
  • 50% weniger Strom als ein Gerät der Klasse D
  • ein Drittel des Energieverbrauches von einem Gerät der Klasse F

Kühlvolumen

Für einen Single-Haushalt reicht normalerweise ein Kühlschrank mit ca. 120 Liter Nutzinhalt. Bei größeren Haushalten können ca. 30 bis 40 Liter pro Person hinzu addiert werden. Heute ist vielfach ein Trend zur Überdimensionierung zu beobachten, der auch durch das zunehmende Angebot von Großgeräten forciert wird. Side-by-Side Kombigeräte, die lange nur in den USA verbreitet waren, sind nun auch im heimischen Markt verbreitet anzutreffen. Geräte dieses Typs verfügen über entsprechend große Kühl- und Tiefkühlteile mit einem Gesamtvolumen von teilweise über 600 Liter. Je nach Ausführung sind auch spezielle Fächer für Eiswürfelproduktion oder für Weinlagerung vorhanden. Aufgrund der großen Dimensionierung sind Side-by-Side-Geräte eigentlich nur für sehr große Haushalte geeignet. Der Jahresenergieverbrauch kann hier bei mäßig effizienten Gerätemodellen bereits bei 400 bis 500 kWh liegen.

Bei der Innenausstattung sollten Sie auf eine praktische Einteilung achten die dem Bedarf entspricht. Informationen zum Volumen des Kühl- bzw. Tiefkühlteils finden Sie auf dem EU-Energielabel. Details zu den Inhalten der einzelnen Kühl- und Gefrierfächer lassen sich aus den Produktdatenblättern ersehen, die im Handel und auch auf Webseiten zur Verfügung stehen.

Geräte der neueren Generation verfügen meist über mehrere Fächer mit unterschiedlichen Temperaturen. Bei größeren Geräten steht häufig auch ein Frischhaltebereich für rasch verderbliches Kühlgut wie Fisch und Fleisch mit entsprechend niedriger Temperatur knapp über 0 °C zur Verfügung. Weitere Fächer sind auf typische Temperaturen rund um 4 °C oder auch über 7 °C ausgelegt, wobei die Temperaturen von der Gesamteinstellung abhängen, die von der Nutzerin oder vom Nutzer vorgenommen wird. Es empfiehlt sich somit beim Gerätekauf darauf zu achten, dass die Dimensionierungen der Fächer ungefähr dem durchschnittlichen Nutzungsbedarf entsprechen. D. h. wenn viel Fleisch und Fisch gekocht werden, sollte entsprechend viel Platz in der Frischhaltezone zur Verfügung stehen.

Gefrierfach

Gefriertruhen sind ca. 10 bis 15 Prozent effizienter als Gefrierschränke, daher sollte die Wahl nach Möglichkeit auf eine Gefriertruhe fallen. Kühlschränke ohne Gefrierfach benötigen ca. 20 bis 25 Prozent weniger Energie als Geräte mit Gefrierfach. Kühl-Gefrier-Kombis sollten über getrennte Türen für den Kühl- und Tiefkühlbereich verfügen. Wenn sich ohnehin auch ein Gefriergerät in der Küche befindet oder dessen Anschaffung geplant ist, wählen Sie besser einen Kühlschrank ohne Gefrierteil.

Ökobilanz

Denken Sie auch an die Ökobilanz der Produkte, denn auch bei Herstellung, Transport und Entsorgung wird Energie verbraucht. Faustregel: Wird ein mehr als zehnjähriges Gerät durch ein neues A-Gerät ersetzt, ist die Ökobilanz positiv.

Energie und Kosten sparen durch die richtige Gerätenutzung

Der tatsächliche Verbrauch von Geräten hängt stark von der richtigen Nutzung ab. Mit einfachen Maßnahmen, die nicht mit Kosten verbunden sind können Sie zusätzlich sparen! Die wichtigsten Informationen finden Sie in unseren Energiespartipps Kühl- und Gefriergeräte.

 

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Reparatur

Es hängt von vielen Faktoren ab, ob sich eine Reparatur lohnt. Das Alter des kaputten Elektrogerätes spielt eine wichtige Rolle. Des Weiteren sollten die zu erwartenden Reparaturkosten den Kosten für eine Neuanschaffung gegenübergestellt werden. Aus ökologischer Sicht sollte auch die Belastung der Umwelt durch die Herstellung bei der Entscheidung nicht vergessen werden. Insbesondere Elektronikteile zeigen eine hohe Umweltlast auf, da für sie schwer zugängliche Rohstoffe abgebaut werden müssen. Eines ist sicher, durch eine Reparatur kann die Produktlebensdauer erheblich verlängert werden.

Entsorgung

Geräte nicht einfach im Hausmüll entsorgen – bringen Sie Ihr altes Gerät zum Händler zurück oder geben Sie es unentgeltlich bei einer Sammelstelle ab damit es einer umweltgerechten Verwertung zugeführt werden kann.  Händler sind aufgrund der Elektroaltgeräteverordnung verpflichtet, Elektro- und Elektronik-Altgeräte kostenlos entgegenzunehmen, wenn der Konsument ein neues, gleichwertiges Gerät kauft. Eine Ausnahme von dieser 1:1-Rücknahmepflicht besteht nur für Händler mit einer Verkaufsfläche von weniger als 150 m², wenn der Kunde darüber rechtzeitig und in geeigneter Weise informiert wird. Weitere Informationen (inkl. Sammelstellenfinder) können Sie auf der Konsumenten-Website der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle finden.