PCs und Laptops

Nahaufnahme Geschäftsmann mit Laptop, sitzen am Schreibtisch

Quelle:IStock/fizkes

Seit einigen Jahren besteht für viele Anwendungsbereiche ein deutlicher Trend weg vom PC hin zu Notebooks. Notebooks werden ihrerseits nicht nur immer dünner und leichter, seit der Einführung von Windows 8 ist auch eine Verschmelzung mit Tablets zu beobachten. Hybridmodelle sehen aus wie ein Tablet mit ansteckbarer Tastatur. Viele Laptops sind heute bereits mit Touchscreens ausgestattet.

Ultrabooks sind sehr dünne und leichte Notebooks, die häufig mit SSD-Festplatte (SSD steht für Solid State Disc) ausgerüstet sind. Diese Festplatten benötigen kein mechanisches Laufwerk mehr und sind leichter, schneller, energiesparender, aber auch teurer als herkömmliche Harddisks.

Klassische Standrechner (PCs) werden meist nur noch für leistungsintensive Anwendungen wie Spiele oder Videobearbeitung angeschafft. Notebooks sind nicht nur praktischer und mobiler, sondern meist auch energiesparender. Eine relativ neue Designvariante sind All-In-One-PCs, d.h. Bildschirme mit eingebautem Rechner und Touchscreen.

Wie wähle ich das passende Gerät für meinen Bedarf?

Für die Auswahl eines neuen PCs oder Notebooks ist zunächst der Verwendungszweck entscheidend. Wichtige Aspekte sind beispielsweise die gewünschte Rechenleistung und Mobilität (z.B. für Spiele, Videobearbeitung).

Prozessor

Moderne PCs und Notebooks verfügen über Prozessoren mit mehreren Rechenkernen. Für die Leistung der Geräte ist daher nicht mehr nur die Taktfrequenz, sondern insbesondere auch die Anzahl der Prozessorkerne ausschlaggebend. Eine höhere Anzahl an Kernen und eine höhere Taktfrequenz bedeuten jeweils höhere Rechenleistung, jedoch auch höheren Energieverbrauch. Bei der Geräteauswahl sollte die Performance daher entsprechend an den Bedarf angepasst werden.

Arbeitsspeicher

Heutige Gerätegenerationen sind grundsätzlich mit mindestens 4-8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet. Wenn komplexe Programme oder mehrere Programme gleichzeitig eingesetzt werden, ist entsprechend mehr Arbeitsspeicher von Vorteil.

Grafikkarte

Grafikkarten unterstützen die Bildverarbeitung für die Darstellung am Monitor. Die standardmäßig eingebauten Grafikchips sind für durchschnittliche Anwendungen ausreichend. Leistungsfähige dedizierte Grafikkarten werden nur für Computerspiele oder Bild-/Videobearbeitung benötigt. Sehr leistungsfähige Karten verbrauchen viel Strom. Viele Laptops nutzen deshalb einen "Energiesparmodus" im mobilen Betrieb um die Akkulaufzeit zu verlänger. Sobald der Laptop am Netz angeschlossen wird arbeitet die Grafikkarte  wieder mit ihrer vollen Leistung. Solche Einstellungen können aber bei Bedarf auch deaktiviert werden.

Anschlüsse

Durch USB (Universal Serial Bus) wurde eine Schnittstelle geschaffen, über welche der Großteil aller externen Geräte an den PC und das Notebook angeschlossen werden kann. Mittlerweile steht USB 3.0 zur Verfügung. Da USB 2.0 noch relativ langsam und bei großen Datenmengen überfordert war, haben insbesondere Hersteller von externen Festplatten auf die Schnittstelle eSATA (external SATA) gesetzt. Eine weitere häufig angebotene Schnittstelle ist das vor allem in der Videotechnik eingesetzte FireWire. Zukünftig wird USB-C und Thunderbolt die alten Standards ablösen. Sie bieten neben den übertagen von großen Datenmengen auch die Möglichkeit Bildschirme anzusprechen und andere USB-C Geräte zu laden. Für den Monitoranschluss ist HDMI der verbreitete Standard.

Festplatte

Vor allem bei den Notebooks bzw. insbesondere Ultrabooks geht der neueste Trend zunehmend in Richtung SSD-Speicher (Solid State Disc) anstatt HDD-Festplatten (Hard Disc Drive). Diese Technologie ist energieeffizienter, für größere Speicherkapazitäten derzeit jedoch noch deutlich teurer. Mittlerweile setzen auch viele PC-Systeme bereits auf die SSD-Speichertechnologie und bieten oft eine Kombination einer kleinen SSD mit einer großen HDD-Festplatte an.

Energieverbrauch

Der Energieverbrauch von PCs und insbesondere von Notebooks konnte in den vergangenen Jahren vor allem in Relation zur Rechenleistung deutlich reduziert werden. Einsparungen werden jedoch häufig durch höhere Rechenleistung und zusätzliche Funktionen wieder aufgezehrt. Ein direkter Vergleich von Energie- und Umweltdaten verschiedener Produktmodelle ist allerdings schwieriger als bei anderen Produktgruppen, da PCs und Notebooks in unterschiedlichsten Ausführungen (Konfigurationen) angeboten werden. Grundsätzlich sollten jedoch zumindest folgende Aspekte beim Kauf berücksichtigt werden:

  • Notebooks sind hinsichtlich des Energieverbrauchs zumeist deutlich sparsamer als klassische Standgeräte, da die Komponenten dieser Produkte meistens auf möglichst langen Akkubetrieb ausgelegt sind. Wenn nicht anders erforderlich, sollte daher bevorzugt ein Notebook gewählt werden.
  • PCs oder Notebookmodelle werden zumeist in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlich leistungsfähigen Prozessoren angeboten. Hohe maximale Rechenleistung bedeutet immer auch höheren Energieverbrauch und ist für die meisten Anwendungen im Haushaltsbereich unnötig (Office, Internet, Email etc.).
  • Solid-State-Festplatten haben einen geringeren Energieverbrauch, sind schnell und leise.
  • Alle PCs und Notebooks verfügen über sogenannte Powermanagement-Funktionen, mit denen der Stromverbrauch bedarfsspezifisch angepasst werden kann bzw. die Geräte in einen Energie sparenden Betriebsmodus versetzt werden können.
  • Bei der Geräteauswahl sollten die Kriterien und Labels von Energy Star und EPEAT berücksichtigt werden. Energy Star legt regelmäßig neue Energieeffizienzkriterien fest, um die 20-30% der energieeffizientesten Produkte zu labeln. EPEAT definiert darüber hinaus weitere Umweltkriterien, die auch Aspekte der Materialverwertung berücksichtigen.

Energy Star

Logo Energy Star

Das US/EU Energy-Star-Programm für Bürogeräte labelt Produkte. Für die Festlegung der Kriterien werden auch Zusatzfeatures wie Helligkeitssensoren oder eventuelle eingebaute TV-Tuner berücksichtigt.
(Siehe auch: www.energystar.gov)

EPEAT

Logo epeat

EPEAT (Electronic Product Environmental Assessment Tool) ist ein weiterer ganzheitlich ausgerichteter Umweltstandard für elektronische Geräte. Die Bewertungskriterien umfassen im Wesentlichen die Herstellung, die Lebensdauer, die Recyclingmöglichkeiten, sowie auch die Verpackung der Geräte.
(Mehr Informationen finden Sie auf www.epeat.net)

Die richtige Gerätenutzung: Geräteeinstellung und Nutzung von Powermanagementfunktionen

Für die effektive und effiziente Gerätenutzung sind ebenfalls einige Aspekte zu berücksichtigen. Folgende Tipps erleichtern das Arbeiten und helfen darüber hinaus, Energie zu sparen.

Netzschalter oder Steckerleiste

Verfügt ein PC oder Notebook über keinen Netzschalter, der eine Trennung vom Netz erlaubt, sollte eine schaltbare Steckerleiste verwendet werden.

Arbeitsplatz einrichten

Bei Notebooks ist die Flexibilität hinsichtlich ergonomischer Einstellungen aufgrund der Verbindung von Tastatur und Bildschirm gering. Bei längerer stationärer Arbeitsweise empfiehlt sich die Verwendung einer externen Tastatur, Maus und gegebenenfalls eines Bildschirms. Bei Verwendung eines externen Bildschirms sollte das Notebook-Display ausgeschaltet werden.

Energiesparoptionen anpassen

Wenn der PC oder das Notebook eine gewisse Zeit nicht aktiv genutzt wird, sollten die Geräte in einen Energie sparenden Betriebsmodus übergehen. Dafür sind entsprechende Einstellungen für die Abschaltung des Bildschirms und die Aktivierung des Ruhemodus vorzunehmen. Eine Abschaltung des Bildschirms ist bereits nach 5 Minuten empfehlenswert, der Übergang in den Ruhemodus nach 15-20 Minuten ohne Nutzeraktivität.  Die Reaktivierung aus dem Ruhemodus benötigt normalerweise nur wenige Sekunden.

Der tatsächliche Stromverbrauch hängt aber nicht nur von der richtigen Auswahl und Beschaffenheit des Computers ab, sondern auch von der konkreten Nutzung. Wichtig ist hier wie überall ein bewusster Umgang mit dem Gerät und der dafür benötigten Energie. Denn generell gilt: Je mehr Leistung dem Computer abverlangt wird, desto mehr Energie wird benötigt. Das bedeutet zum Beispiel, dass alle Anwendungen und Apps, die im Hintergrund laufen und gerade nicht genutzt werden, im besten Fall geschlossen werden sollten. Aus diesem Grund ist es einerseits wichtig, die Wahl des Gerätes auf das eigene Nutzungsverhalten abzustimmen. Andererseits ist aber auch ein Bewusstsein für eine energieeffiziente Nutzung notwendig, denn auch der energieeffizienteste Laptop verbraucht bei falscher Nutzung viel Strom.

Konkret bedeutet das: Wird beispielsweise ein Online-Game gespielt, womöglich noch in bestmöglicher Videoqualität, nebenbei über das Headset mit anderen Gamer:innen gechattet und das Ganze vielleicht auch noch live ins Internet gestreamt, ist der Verbrauch auf ein Vielfaches höher als beim einfachen Lesen von E-Mails. Letztlich ist es die Summe aller Aktivitäten, die sich über das Jahr summiert, weshalb sich auch scheinbar kleine Maßnahmen lohnen.

Energiespartipps

WLAN

Wird kein drahtloses Netzwerk benötigt, empfiehlt es sich, das WLAN-Modul auszuschalten oder den Laptop in den Flugmodus zu versetzen.

Programme im Hintergrund

Anwendungen und Programme sollten nach getaner Arbeit unbedingt beendet werden. Anwendungen verbrauchen auch ohne aktive Nutzung im Hintergrund Strom und erhöhen so die Stromrechnu

Externe Geräte

Nur, wenn wirklich nötig, sollten Webcams, Scanner oder externe Festplatten angeschlossen werden.

Standby-Modus

Bei kurzen Arbeitsunterbrechungen, z. B. in der Mittagspause, kann es effizienter sein, den Standby-Modus zu verwenden. Ein kompletter Neustart verbraucht mehr Strom als ein einfaches „Aufwecken“. Wird der Computer nur wenige Stunden am Tag genutzt, sollte er nach getaner Arbeit heruntergefahren werden.

Helligkeit

Sowohl bei Desktop-PCs als auch bei Notebooks ist der Bildschirm einer der größten Stromverbraucher. Entsprechend hoch sind die Einsparpotenziale bei richtiger Einstellung. Es gilt: so hell wie notwendig, so dunkel wie möglich!