Smarthome-Anwendungen: die Vor- und Nachteile im Vergleich

Smarthomes revolutionieren unseren Alltag, indem sie Geräte wie Thermostate, Geschirrspüler und Lampen intelligent miteinander vernetzen. Von automatischer Heizungsregelung bis hin zur selbstständigen Waschmaschinensteuerung – die Möglichkeiten sind endlos. Doch während wir den Komfort genießen, lohnt es sich, auch die potenziellen Herausforderungen zu erkunden.

Eine Frau mit braunen Haaren liegt gemütlich auf der Couch und steuert mittels einer App am SMarthphone ihre Heizung.

iStock/RossHelen

Smarthomes vernetzen verschiedene Geräte wie Thermostate, Rollläden, Geschirrspüler, Photovoltaikanlagen oder auch Lampen intelligent miteinander. Das hat viele Vorteile: Der Thermostat regelt die Heizung automatisch herunter, wenn ein Fenster offensteht oder niemand im Haus ist. Die Waschmaschine startet von selbst, wenn die Photovoltaikanlage gerade viel Strom produziert, oder die Dachfenster schließen sich selbstständig, wenn es regnet. Außerdem lassen sich diese Geräte beispielsweise per App aus der Ferne steuern. Das klingt alles sehr komfortabel, aber wie bei fast allen Dingen müssen wir auch mögliche Nachteile unter die Lupe nehmen.

 

Smarthome als Unterstützung für die Energiewende

Es ist unbestritten, dass der Anteil erneuerbarer Energien rasch steigen muss, um unsere Klimaziele zu erreichen. Mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien verändert sich aber auch die Stromversorgung. Daraus folgt: Die Stromnachfrage muss sich künftig besser an das Stromangebot anpassen, denn Wind und Sonne können nicht einfach hochgefahren werden, wenn wir sie gerade brauchen. Wäre es da nicht praktisch, wenn sich die Geräte selbst steuern könnten? Durch den intelligenten Einsatz von Geräten anhand von Smarthome-Systemen kann Strom genau dann verbraucht werden, wenn er zur Verfügung steht. Besonders interessant wird diese intelligente Vernetzung für Haushalte mit eigener Photovoltaik- oder Solarthermieanlage. Hier kommt die Digitalisierung ins Spiel, ohne die diese Flexibilisierung kaum denkbar ist. Werden wir also zwangsläufig alle in Smarthomes leben?

Anwendungen im Vergleich: So sparen Sie smart Energie!

Wie bei fast allen Technologien hängt der Umweltnutzen stark vom individuellen Umgang mit den Geräten ab und kann daher nicht verallgemeinert werden. Es lassen sich jedoch bereits Potenziale dieser Technologie erkennen, die bei richtiger Anwendung zu einer Steigerung der Energieeffizienz und schließlich zu Einsparungen führen können.

Doch was bedeutet eine richtige Anwendung dieser Technologie und welches Smarthome-System passt zu mir? Smarthome-Lösungen werden in der Regel grob in drei Kategorien eingeteilt: Energie, Sicherheit und Komfort. Die Bereiche Sicherheit und Komfort umfassen Anwendungen wie Kameras oder Lautsprecher, die in der Regel eher Energie verbrauchen als einsparen. Der Bereich Energie hingegen birgt das Potenzial, Energie einzusparen. So ist es beispielsweise möglich, die gesamte Wohneinheit in einen „Stromsparmodus“ zu versetzen. In diesem Modus werden alle elektronischen Geräte außer Kühl- und Gefrierschrank vom Stromnetz getrennt und die Heizung heruntergefahren. Kurz bevor Sie nach Hause kommen, können Sie die Heizung bequem über Ihre App wieder einschalten. Smarte Heizungen können mit Wetterstationen vernetzt werden, um das Heizverhalten automatisch an die Bedingungen anzupassen. Es ist auch möglich, die Heizung mithilfe von Sensoren automatisch zu drosseln, sobald gelüftet wird. Ökologisches Potenzial haben auch Jalousien und Rollläden, die über Sensoren oder Zeitschaltuhren den Sonnenstand erkennen und helfen, die Raumtemperatur vor Überhitzung zu schützen. Auch eine intelligente Beleuchtung kann innerhalb eines Smarthome-Systems zum Energiesparen beitragen – denken Sie zum Beispiel an Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder oder Dimmschalter.

Wie nachhaltig ein Smarthome ist, hängt also von dem Verhältnis ab, wie viel Energie eingespart wird und wie viel Energie die Geräte selbst verbrauchen. Vor der Anschaffung von Smarthome-Anwendungen sollten Sie sich auf jeden Fall bewusstmachen, welche davon für Sie wirklich sinnvoll sind und welche vielleicht nur zusätzlichen Strom verbrauchen, ohne einen echten Mehrwert für Sie zu generieren.

Nachteile von Smarthomes

Die Energiewende ist ohne weitere Digitalisierung kaum vorstellbar, doch darf nicht vergessen werden, dass gerade diese zu einem erhöhten Strom- und Ressourcenbedarf führt. Aus Sicht der Nachhaltigkeit muss daher unbedingt hinterfragt werden, welche smarten Geräte tatsächlich notwendig sind, welche zu einer Reduktion des Energieverbrauchs führen oder vielleicht sogar genau das Gegenteil bewirken. Achten Sie bei Geräten, die ständig empfangsbereit sein müssen, auf einen geringen Stand-by-Verbrauch und schalten Sie Geräte ab, wenn Sie wissen, dass Sie sie unterwegs nicht steuern müssen. Zudem ist es nicht sinnvoll, funktionierende Geräte vorzeitig zu entsorgen, nur um sie durch smarte Geräte zu ersetzen – zumal Smarthome-Geräte in der Regel deutlich teurer sind als herkömmliche Geräte und wir mit unseren Ressourcen effizient und schonend umgehen sollten.

Unsere Tipps: Das sollten Sie bei der Anschaffung eines Smarthome-Systems beachten!

  • Langfristig planen: Setzen Sie auf eine hochwertige Technik, die auch Ihren zukünftigen Bedürfnissen entspricht.
  • Grünen Stromvertrag abschließen: Achten Sie bei Ihrem Stromanbieter auf den Bezug von Ökostrom oder versorgen Sie sich wenn möglich mit dem selbst erzeugten Strom.
  • Geräte länger nutzen: Vermeiden Sie die frühzeitige Entsorgung von funktionsfähigen Geräten und verkaufen Sie die eigenen gebrauchten und noch betriebsbereiten Geräte, anstatt sie zu entsorgen.
  • Stand-by reduzieren: Schalten Sie Geräte aus und achten Sie auf einen niedrigen Stand-by-Verbrauch.
  • Bewusstsein schärfen: Nutzen Sie ihre Smarthome-Technologien bewusst und verantwortungsvoll. Achten Sie darauf, dass Sie nicht nur für mehr Komfort, sondern auch für mehr Energieeffizienz sorgen.

Allgemein gilt: Nicht so viele intelligente Geräte wie möglich, sondern so wenige wie nötig!

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