Praxistest Kilowattstunde: was wir damit alles erledigen können

Der Begriff „Kilowattstunde“ (kWh) findet sich auf jeder Stromrechnung. Es ist die Einheit für Energie, mit der unser Stromverbrauch gemessen und abgerechnet wird. Was steckt hinter der Bezeichnung und was kann mit einer Kilowattstunde Strom gemacht werden?

Frau liegt erschöpft auf dem Bügelbrett nach dem Bügeln

iStock/AndreyPopov

Herd, Waschmaschine, Föhn, Wlan-Router oder Kaffeemaschine. Die vielen elektrischen Helfer im Haus sind uns lieb und teuer. Wegen der gestiegenen Kosten ist es sinnvoll, sich den Stromverbrauch der Geräte genauer anzusehen. So können Stromfresser gefunden und dabei Energie und Geld gespart werden.

Angaben dazu, wie viel Strom Elektrogeräte verbrauchen, finden sich auf den Geräten selbst oder auf der Verpackung. Energielabel geben einen Überblick, wie effizient die Geräte sind. Die Stromintensivsten sind in vielen Haushalten alte Heizungspumpen, der Küchenherd, Kühlschränke und Waschmaschinen. Bei diesen Geräten lohnt es sich besonders, beim Kauf auf eine ordentliche Energieeffizienz zu achten. Die Skala reicht vom grünen A bis zum roten G. Dabei gilt, je grüner das Label, umso effizienter. Zusätzlich ist ein Blick auf die am Label zu findenden Verbrauchszahlen, wie beispielsweise den durchschnittlichen Jahresenergieverbrauch, auch sehr zu empfehlen. Genauere Zahlen liefern Messgeräte, die zwischen dem Stecker des zu prüfenden Geräts und der Steckdose gesteckt werden und den Verbrauch anzeigen – entweder auf einem verbauten Display oder auf einer Handy-App. Anhand der Stromrechnung kann so ausgerechnet werden, wie viel kWh der Betrieb des Geräts pro Stunde, Tag oder Monat kostet.

Aktuell liegt der Gesamtpreis für eine Kilowattstunde Strom, nach Angaben der Regulierungsbehörde E-Control, österreichweit zwischen rund 18 Cent und 72 Cent. Die vergangenen Monate haben allerdings gezeigt, dass sich die Preise rasch ändern können.

Wofür reicht eine Kilowattstunde?

Der Stromverbrauch wird in Watt angegeben, ein Kilowatt sind 1.000 Watt. Eine Kilowattstunde entspricht daher der Energiemenge, die benötigt wird, um eine Leistung von 1000 Watt innerhalb einer Stunde zu erzeugen oder zu verbrauchen. Namensgeber für die physikalische Einheit war übrigens James Watt, der Erfinder der Dampfmaschine. 

Mit einer Kilowattstunde Strom kann beispielsweise eine 100-Watt-Glühbirne zehn Stunden lang leuchten, ein aktuelles Smartphone (15 Watt) rund 66-mal aufgeladen werden oder Essen für vier Personen am Elektroherd zubereitet werden. Die PlayStation 5 verbraucht beim Spielen von Games in HD etwa 200 Wattstunden.

In der Regel verbrauchen neuere Geräte weniger Energie, sie sind also effizienter. Während ein älterer Staubsauger 1.000 Wattstunden verbraucht, benötigen moderne Geräte mit gleicher Saugkraft etwa nur noch die Hälfte.

Elektroautos verbrauchen durchschnittlich zwischen 15 und 19 kWh pro 100 Kilometer. Das bedeutet: Eine Kilowattstunde reicht durchschnittlich für rund 5,9 Kilometer Reichweite.

Der Stromverbrauch lässt sich mit der folgenden Formel berechnen:

Watt x Zeit (Stunden) = Stromverbrauch in Wattstunden, dieser geteilt durch 1000 = Verbrauch in Kilowattstunden (kWh)

Hier drei praktische Beispiele:

Wieviel Strom verbraucht eine Elf-Watt-Energiesparlampe, die acht Stunden lang brennt?

11 x 8 = 88 : 1000 = 0,088 kWh

Und wie viel Strom verbraucht eine 60-Watt-Glühlampe, die acht Stunden brennt?

60 x 8 = 480 : 1000 = 0,48 kWh

Wieviel verbraucht ein 4K-Fernseher mit 100 Watt, wenn vier Stunden damit linear ferngesehen wird?

100 x 4 = 400 : 1000 = 0,4 kWh

Hier sind einige weitere Beispiele, was mit einer Kilowattstunde Strom so alles möglich ist:

Bei den folgenden Angaben handelt es sich um durchschnittliche Werte, die einen ungefähren Überblick über den Verbrauch liefern sollen.

  • 50 Tassen mit einer Kaffeemaschine zubereiten (Gerät mit 1000 Watt)
  • 100 Stunden Radio hören (Gerät mit 10 Watt)
  • 15 bis 20 Liter Wasserkochen (Gerät mit 2.000 Watt)
  • Rund elf Kilogramm Wäsche in einem Eco-Programm mit 40 bis 60 Grad waschen (Gerät 1000 Watt)
  • Einen Kuchen backen (eine Stunde, Gerät mit 1000 Watt)
  • Zwei bis fünf Minuten warm duschen
  • Vier Tage Internet über (einen handelsüblichen) Wlan-Router nutzen (Gerät mit 10 Watt)
  • 25 Minuten bügeln (Gerät mit 2.500 Watt)
  • 30 bis 40 Minuten Staubsaugen (Gerät mit 900 Watt)
  • Einmal vier Kilo Wäsche in einem Trockner trocknen
  • Bis zu 15 Tage lang Lebensmittel in einem kleinen Kühlschrank kühlen
  • 133 Scheiben Brot toasten (Toaster mit 1.000 Watt)
  • 60 bis 120 Minuten die Geschirrspülmaschine laufen lassen (Gerät mit 2400 Watt)
  • 2000 Mal rasieren mit einem Elektrorasierer

Energiesparen ist ein wichtiges Thema. Für die Umwelt gilt das schon lange, aber spätestens die aktuellen Energiepreise regen zum Nachdenken an. Schon wenige Maßnahmen können einen großen Unterschied machen und aktiv dazu beitragen, dass wir sparsamer und nachhaltiger leben. Etwa wenn man elektrische Geräte vom Strom nimmt, wenn sie nicht benötigt werden. 

Zu erwähnen ist auch, dass der Energieverbrauch für das Heizen und das Warmwasser wesentlich höher ist als der Energieverbrauch für den Haushaltsstrom. Die effizientesten Heiztipps können Sie unter topprodukte.at/energiespartipps/heizen nachlesen. Unser Leitfaden Effektiv Warmwasser sparen stellt jene Tipps vor, die sich am meisten bezahlt machen. 

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