Energiesparen - auch das Wann spielt eine Rolle

Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon…Zeit zum Energiesparen? Dass wir mit der uns zur Verfügung stehenden Energie sparsam umgehen müssen, steht außer Frage. Das Wann spielt aber auch eine wichtige Rolle, da wir mit einer Senkung der Verbrauchsspitzen gleichzeitig den österreichischen Gasverbrauch reduzieren.

Frau hält einen gelben Wecker in der Hand, im Hintergrund steht eine Waschmaschine

AdobeStock/Krakenimages

Die Energiepreise spielen verrückt und bringen viele Menschen zum Verzweifeln. Energiefragen werden jetzt auch an Österreichs Stammtischen diskutiert. Zählerstände werden kontrolliert, Verbräuche und Einsparpotenziale analysiert − jede nicht verbrauchte Kilowattstunde zählt. Dieses neue Bewusstsein ist gut und aktivierend, denn nur gemeinsam können Unternehmen, Gemeinden und alle Bürger:innen den hohen Energiepreisen die Stirn bieten.

 

Der Strombedarf ist nicht an jedem Tag und in jeder Stunde gleich, darum gilt: Stromsparen ist besonders wichtig, wenn die Nachfrage am stärksten ist. In den sogenannten Spitzenzeiten wird besonders viel Strom verbraucht. Auf Österreichs Infoportal zur Energiesituation werden neben anderen Fakten täglich die aktuellen Stromsparstunden veröffentlicht.

Gut zu wissen: Als Spitzenzeit (auch Spitzenlast, Höchstlast oder im Englischen als peak demand benannt) gelten im Stromsystem jene Zeiten, in denen das Stromnetz besonders belastet ist. Um diese hohe Stromnachfrage zu decken, müssen die Netzbetreiber schnell regelbare Spitzenlastkraftwerke einsetzen. Diese können innerhalb von Sekunden oder Minuten hohe Leistungen zur Verfügung stellen. Dies sind vor allem Pumpspeicher- und Gaskraftwerke.

Winterzeit

Im Winter kann weniger Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Wasser und Sonne erzeugt werden. Daher müssen Gaskraftwerke zugeschalten werden, um den Strombedarf zu decken. Stromsparen zu diesen Zeiten bedeutet dann also auch teures Erdgas sparen und die Preise dämpfen. Einige Unternehmen können eine Verschiebung ihrer Spitzenzeiten in großem Umfang machen, aber auch in den Haushalten kann man ein wenig den Verbrauch verschieben. Beim Energiesparen spielen das Wie, aber auch das Wann demnach eine wichtige Rolle. In den winterlichen Spitzenzeiten wird werktags am Vormittag (8-12 Uhr) und am frühen Abend (17-19 Uhr) besonders viel Strom verbraucht, weshalb speziell innerhalb dieser Zeitintervalle Strom gespart werden sollte.

Sommerzeit

In der wärmeren Zeit des Jahres wird an Werktagen in den Spitzenzeiten von 8-14 Uhr am meisten Strom verbraucht. Das Heizen entfällt und die Leute sind abends länger unterwegs, wodurch die Verbräuche fürs Kochen, Fernsehen und Warmwasser sinken. Zusätzlich wird die Verschiebung der Zeiten speziell im Sommer durch den Betrieb von Klimaanlagen während der heißen Stunden zu Mittag bzw. frühen Nachmittag verursacht.

Was können wir zu Hause im Detail machen?

In erster Linie gilt weiterhin und speziell in den Spitzenzeiten das Gebot der Energiesparsamkeit. Zu diesem Thema haben wir von topprodukte.at schon einiges bereitgestellt. Fündig werden Sie online in unserer Rubrik Energiespartipps oder wenn Sie lieber etwas zum Durchblättern haben, dann legen wir Ihnen unsere Broschüre „Wir sparen Energie, gewusst wie“ ans Herz.

Wie können wir den eigenen Stromverbrauch hinaus aus den Spitzenzeiten lenken?

  • Die wirksamste Maßnahme: vom Wochentag ins Wochenende. Spitzenzeiten treten aufgrund der stromintensiven Nachfrage der Industrie vermehrt an Werktagen auf. Wenn Sie beispielsweise den Großteil des Wäschewaschens am Wochenende erledigen, reduziert das die Nachfrage unter der Woche.
  • Das richtige Lüftungsverhalten hilft uns speziell an Hitzetagen unseren Kühlbedarf durch Klimaanlagen zu reduzieren.
  • Geschirrspüler können auch außerhalb der Spitzenzeiten verwendet werden, da sie im Gegensatz zu Waschmaschinen nicht zeitnahe ausgeräumt werden müssen. Beachten Sie die Hinweise von Herstellern und Haushaltsversicherungen für sicheren Betrieb von Geschirrspülern und Waschmaschinen (Stichwort: Prävention von Wasserschäden).  
  • Bei modernen Waschmaschinen kann die Programmierung der Zeitschaltuhr eine Lösung darstellen. Beachten Sie auch hier die Hinweise von Herstellern und Haushaltsversicherungen für sicheren Betrieb von Waschmaschinen (Stichwort: Prävention von Wasserschäden).
  • Abgeraten wird bei Waschmaschinen und Geschirrspülern von Schnellprogrammen - egal ob innerhalb oder außerhalb der Spitzenzeiten – sie sind Stromfresser und führen den eigentlichen Zweck der Sparsamkeit ad absurdum. Halten Sie an Eco – bzw. Energiesparprogrammen fest.
  • Hohe Lasten werden auch von Elektrodurchlauferhitzern verursacht. Die Duschzeit sollte in diesen Fällen etwas verschoben werden.
  • Auch bei Untertischboilern lassen sich Einsparpotenziale darstellen. Abhilfe würde bei diesen Geräten der Einbau einer Zeitschaltuhr oder eines Ein-Aus-Schalters schaffen, der ein paar Minuten vor Gebrauch betätigt wird und das Gerät nach Gebrauch wieder deaktiviert.
  • Das größte Potenzial lässt sich bei Wallboxen für zu Hause aufzuladende Elektrofahrzeuge festmachen. Eine Verschiebung der Ladezeit hinaus aus den Spitzenzeiten könnte bei der Anzahl von fast 140.000 Elektrofahrzeugen in Österreich (Stand Sept. 2022) einiges bewirken.
  • Für Haushalte mit eigenen PV-Modulen gilt, den selbst erzeugten Sonnenstrom zum Zeitpunkt der Produktion, also untertags, zu verbrauchen – das ist die wahrscheinlich effizienteste Weise auf fossiles Gas zu verzichten.

 Mit einem Klick zum Überblick: Österreichs Infoportal zur Energiesituation

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