Zeit für Sommerreifen: Umweltaspekt und Sicherheit

Die Zeit für Urlaubsreisen ist wieder in eine greifbare Nähe gerückt. Viele Autobesitzerinnen und -besitzer, die vorerst auf einen Reifenwechsel verzichteten, überlegen jetzt, sich vor der Reise doch noch neue Sommerreifen anzuschaffen. Wir haben eine Liste der besten Sommerreifen in Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit zusammengestellt.

Man haltet einen schwarzen Reifen mit beiden Händen

Quelle: iStock/FotoDuets

In vielen Familien wurde das Auto in den letzten Monaten deutlich weniger genutzt als früher. Der Trend zum Homeoffice ersparte vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die tägliche Fahrt in die Firma. Ausgangsbeschränkungen und der zwangsläufige Verzicht auf einen Winterurlaub sorgten ebenfalls dafür, dass das Fahrzeug länger in der Garage oder am Parkplatz stehen blieb als gewohnt. So stellten sich viele Fahrzeugbesitzerinnen und -besitzer mit dem Ende der kalten Jahreszeit schließlich die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, schon wieder die Reifen zu wechseln. Viele entscheiden sich vorerst dafür, die Winterreifen drauf zu lassen.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Autos in Österreich von 1. November bis 15. April mit Winterausrüstung unterwegs sein müssen. Eine Verpflichtung, nach dem Winter wieder auf Sommerbereifung zu wechseln, gibt es jedoch nicht. Im Gegenteil: Winterreifen, deren Profil auf weniger als vier Millimeter Tiefe abgefahren ist, dürfen ganz offiziell noch als Sommerreifen weiter benutzt werden, so lange das Profil noch mehr als 1,6 Millimeter beträgt. Empfehlenswert ist dies allerdings nicht.

Winter- und Sommerreifen: unterschiedliche Eigenschaften

Bei Winter- und Sommerreifen kommen verschiedene Gummi-Mischungen zum Einsatz, auch das Profil ist anders gestaltet. Ein Winterreifen weist im Sommer wesentlich schlechtere Fahreigenschaften auf als ein Sommerreifen. Der Winterreifen hat bei höheren Temperaturen beispielsweise einen schlechteren Griff, der Bremsweg verlängert sich, und es besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug in der Kurve leichter wegrutscht. Ein relevanter Faktor ist auch der Treibstoffverbrauch bei Verbrennern: Ein mit Winterreifen bestücktes Fahrzeug benötigt im Sommer wesentlich mehr Sprit. Nicht nur die Sicherheit sowie finanzielle Gründe sprechen für einen Reifenwechsel. Auch Umwelt- und Klima-Gründen zuliebe, sollten Autofahrerinnen und Autofahrer auf die passende Bereifung achten.

Unser Top-Tipp

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Umweltbelastung durch Individualverkehr zu verringern. Unser Leitfaden „Wie wird Ihr Weg zur Arbeit klimafreundlicher“ zeigt, wie Sie durch den Umstieg auf Rad, öffentliche Verkehrsmittel oder Elektromobilität Ihre CO2-Emissionen verringern können. Alles zum Thema umweltbewusste Mobilität finden Sie bei klimaaktiv mobil.

Generell gute Qualität

Der ÖAMTC hat gemeinsam mit seinen Partnerclubs insgesamt 32 verschiedene Sommerreifen-Modelle getestet. Im Test für die Saison 2021 waren die zwei gängigsten Dimensionen 205/55 R16 91V und 225/50 R17 98Y. Dabei wurden nicht nur Sicherheit und Fahrkomfort berücksichtigt, es wurde auch auf Wirtschaftlichkeit und vor allem auf Umweltaspekte geachtet. Alle Details zu den Tests können über die ÖAMTC-Webseite abgerufen werden.

Wir haben eine Auflistung der besten Sommerreifen für Sie zusammengestellt. Hier finden Sie auch eine genaue Erklärung, was beispielsweise die Buchstaben und Zahlen auf den Reifen bedeuten, sowie wertvolle Hinweise zur Pflege und Lagerung.

Erfreulich ist 2021 eine generell gute Qualität der Reifen über alle Hersteller hinweg. Während im Jahr 2019 noch neun Produkte den Test nicht bestanden hatten, ist heuer nur ein einziger Kandidat, der Firestone Roadhawk, mit der Bewertung „nicht empfehlenswert“ durchgefallen. Verantwortlich für das schlechte Abschneiden war das Bremsverhalten auf nasser Fahrbahn: Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h betrug der Bremsweg 41,2 Meter – das sind um zwei Fahrzeuglängen mehr als bei dem Semperit Speed-Life 3, der mit 32,7 Metern Bremsweg am besten mit der nassen Fahrbahn zurechtkam.

Gravierende Unterschiede, die vor allem Vielfahrer betreffen, stechen beim Verschleiß der Reifen ins Auge: Mit dem Nokian Wetproof etwa kann man etwa 25.000 Kilometer fahren, ehe die Verschleißgrenze erreicht ist, während der Goodyear Efficient Grip Performance 2 unter denselben Testbedingungen mehr als doppelt so lange durchhält.

Tipps zur Schonung von Reifen und Umwelt

  • Ausgeglichener Fahrstil: Mit einer möglichst konstanten Fahrgeschwindigkeit kommen Sie genauso schnell ans Ziel, als wenn Sie dauernd bremsen und wieder beschleunigen. Gleichzeitig wird dadurch deutlich weniger Treibstoff verbraucht.
  • Achten Sie auf den richtigen Reifendruck: Ist zu wenig Luft im Reifen, kommt es schneller zu Verschleißerscheinungen und der Spritverbrauch steigt. Ist der Druck zu hoch, leidet die Bodenhaftung. Der Druck sollte nicht nur direkt nach der Montage, sondern auch unterwegs immer wieder überprüft werden, sofern dies nicht elektronisch passiert.
  • Beladen Sie das Fahrzeug richtig: Schwere Gegenstände, die nicht benötigt werden, sollten zu Hause bleiben. Auch Dach- und Fahrradträger gehören nach Gebrauch abmontiert. Vermeiden Sie eine einseitige Beladung und passen Sie bei schwerer Beladung den Reifendruck entsprechend an.
  • Zusatzverbrauch im Auge behalten: Klimaanlagen, Sitzheizung und Seitenspiegelheizungen verbrauchen viel Energie. Wer diese Zusatzverbraucher nur einschaltet, wenn sie wirklich benötigt werden, spart Treibstoff und schont damit das Klima.

Alle Tipps, wie Sie beim Autofahren Sprit sparen, gelten übrigens nicht nur für Diesel und Benziner. Auch bei Elektroautos erhöht vernünftiges, vorausschauendes Fahrverhalten die Reichweite der Akkus und spart viele Ladezyklen.

Ähnliche News-Artikel

Alles anzeigen