Wie hoch ist mein Energieverbrauch?

Wenn wir über Strom- und Wärmeverbräuche sprechen, müssen wir auch die Kilowattstunden (kWh) genauer unter die Lupe nehmen. Denn erst wer seinen/ ihren eigenen Energiebedarf kennt, kann dort wirkungsvolle Einsparungsmaßnahmen vornehmen, wo sie gebraucht werden. Topprodukte.at zeigt mit einer Schritt für Schritt Anleitung, wie sich am besten Energie einsparen lässt. Denn jede eingesparte Kilowattstunde leistet einen wertvollen Beitrag.

Mutter und Tochter stehen hinter der Heizung. Beide imitieren mit ihren Händen ein Fernglas und schauen in die Ferne.

iStock/RuslanDashinsky

Was ist eine kWh? Wieviel verbrauche ich davon eigentlich? Und wieviel kann ich einsparen? Um das einschätzen zu können ist es wichtig, den eigenen Verbrauch zu kennen. Der Vergleich von Haushalts-Stromkosten sind kein sinnvoller Anhaltspunkt, um die Höhe der Energieverbräuche zu bewerten. Grund dafür ist, dass die derzeitigen Energiekosten stark schwanken und jeder Haushalt einen anderen Preis pro kWh zahlt. Ein weitaus sinnvollerer Zugang ist den eigenen Kilowattstundenverbrauch für Strom und Heizung zu ermitteln und diesen zu vergleichen. Diese Orientierungshilfe ermöglicht es den Haushalten einzuschätzen, ob der eigene Verbrauch zu hoch ist, im Schnitt liegt oder ob man energiespartechnisch schon top unterwegs ist. Vielverbraucher:innen haben übrigens ein enormes Einsparpotential. Hier kommt es auch vor, dass bis zu 80% des Haushaltsverbrauchs ohne Komfortverlust eingespart werden kann. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt wertvolle Energie einsparen.

Schritt 1 Energieverbrauch kontrollieren

Wo finde ich meinen Jahresstromverbrauch?

Sie finden Ihren Jahresstromverbrauch auf der Jahresendabrechnung Ihres Stromversorgers. Zwischendurch können Sie Ihren Verbrauch auch anhand Ihres Stromzählers im Auge behalten:

  1. Aktuellen Zählerstand ablesen und beim Zähler notieren.
  2. Nach einer Woche zur selben Uhrzeit nochmals ablesen.
  3. Die Differnez zwischen den beiden abgelesenen Zahlen ausrechnen. Das Ergebnis ist der Stromverbrauch Ihres Haushalts in einer Woche, gemessen in Kilowattstunden (kWh).
  4. Für den durchschnittlichen Tagesverbrauch muss die Zahl durch 7 (Tage) dividiert werden.
  5. Für eine Abschätzung des Jahresverbrauchs muss die Zahl mit 52 (Wochen) multipliziert werden.

So haben Sie eine ungefähre Schätzung Ihres derzeitigen Jahresstromverbrauchs und können diesen mit den unten angegebenen durchschnittlichen Werten vergleichen. Bei groben Abweichungen Ihres Verbrauchs vom unten stehenden Durchschnittsstromverbrauch sollten Sie auf die Suche nach Stromfressern gehen.

Durchschnittlicher Stromverbrauch in kWh pro Jahr (ohne elektrischer Warmwasserbereitung)

Abhängig von der HaushaltsgrößeWohnungEinfamilienhaus
1 Person1.300 kWh/Jahr2.300 kWh/Jahr
2 Personen2.000 kWh/Jahr3.000 kWh/Jahr
3 Personen2.500 kWh/Jahr3.500 kWh/Jahr
4 Personen2.600 kWh/Jahr4.000 kWh/Jahr
5 Personen3.000 kWh/Jahr5.000 kWh/Jahr

Quelle: Stromspiegel - eine Aktion von CO2 Online, 2021

Stromzähler sind in Einfamilienhäusern meist im Verteilerschrank vorzufinden. Falls Sie keinen Zugang zu Ihrem Stromzähler haben und auch keine aktuelle Stromrechnung finden: Fragen Sie bei Ihrem Stromanbieter nach, wie hoch der Verbrauch des letzten Jahres war und ob es eine aktuellere Ablesung gibt.

Achtung: Bei einer Wärmepumpe versteckt sich der Energieverbrauch für das Heizen in der Stromrechnung. Daher kann eine Stromrechnung aus einem Haushalt mit Wärmepumpe nicht ohne weiteres mit anderen Stromrechnungen verglichen werden. Wieviel Strom auf die Wärmepumpe entfällt, kann teilweise über das Gerät ausgelesen werden. Wenn das nicht möglich ist, können Sie sich über Umwege dem Verbrauch annähern, zum Beispiel über Ihren Energieausweis.

Wo finde ich meinen Heizenergieverbrauch?

Je nach Heizungssystem gibt es unterschiedliche Wege, den Energieverbrauch für die Wärmeversorgung Ihres Haushalts im Blick zu behalten. Den Verbrauch zu dokumentieren ist immer sinnvoll. Ganz besonders empfehlen wir das, falls Sie an Energiesparmaßnahmen durch Temperaturabsenkung oder Dämmen denken. Bei einer Gasheizung oder Fernwärme erhalten Sie wie bei beim Strom eine Jahresabrechnung vom Energieversorger. Auf dieser Rechnung ist der Verbrauch angeführt. Sollten Sie keine Rechnung bei der Hand haben, können Sie beim Energieversorger anfragen, teilweise ist das auch über ein Onlineportal möglich. Auch hier können Sie Ihren Verbrauch mit dem durchschnittlichen Heizenergie-Verbrauch vergleichen. Mehr dazu finden Sie unter: Energiespartipps/heizen

Durchschnittlicher Energieverbrauch Heizen

HaushaltWohnflächeBewohner:innenEnergieverbauch FernwärmeGas (Kubikmeter)Heizöl (Liter)

Wärmepumpe- Strom (kWh- Kilowattstunden)

Neubau-Wohnung50 m213.100 kWh310 m3  
Altbau-Wohnung50 m227.000 kWh700 m3  
Neubau-Wohnung75 m214.180 kWh418 m3  
unsaniertes Einfamilienhaus am Land170 m2231.350 kWh3.135 m33.135 Liter 
Einfamilienhaus 2000er250 m2433.750 kWh3.375 m33.375 Liter9.700 kWh (JAZ 3,5)

Quelle: AEA, Musterhaushaltsberechnung, 2022

Schritt 2 Energiefresser suchen und „Quick wins“ ausmachen

In jedem Haushalt gibt es Geräte und Anwendungen, die selten gebraucht werden bzw. Energie fressen. Außenbeleuchtungen mit Bewegungsmeldern zum Beispiel, Drucker oder Kaffeemaschinen, die nur selten benutzt werden und dauernd im Stand By laufen. Abschalten tut in diesem Fall nicht weh und spart ab sofort. Versuchen Sie abwechselnd diverse Geräte seltener in Betrieb zu nehmen und prüfen Sie in wöchentlichen Abständen erneut Ihren Zählerstand. Dabei sollte sich herauskristallisieren welche Gerätschaften für Ihre hohen Verbräuche verantwortlich sind.

Schritt 3 Gewohnheiten ändern

Für langfristiges Energiesparen müssen Gewohnheiten geändert werden. Das ist nicht so einfach, und auch nicht in allen Lebenssituationen möglich. Nehmen Sie sich daher ganz konkrete Dinge vor, die Sie auch länger durchhalten können. Einige Beispiele für den Start: Sie könnten an Wochenenden die Wäsche aufhängen statt den Wäschetrockner zu starten. Oder einmal (mehr) in der Woche das Auto stehen lassen und mit dem Zug, Bus oder Rad zur Arbeit oder in den Supermarkt fahren. Oder unter der Woche die Heizung um zwei Grad runter drehen, aber am Wochenende ein bisschen wärmer stellen. Das macht mehr Sinn als radikale Maßnahmen. Sie starten ein Sportprogramm ja auch nicht mit dreimal Training pro Tag.

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