Reparieren statt Wegwerfen

Wenn ein Elektrogerät nicht mehr so tut wie es soll, dann landet es leider oft viel zu schnell auf dem Müll. Dabei sind es meist nur Kleinigkeiten, die mit geringem Aufwand selbst oder von einer Fachwerkstätte repariert werden könnten. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Nur ein paar Handgriffe

Smartphone-Reparaturmann sichert eine Schraube

Quelle: iStock/DragonImages

Elektrogeräte verbrauchen nicht nur im Betrieb Strom. Auch die Produktion ist mit einem erheblichen Energieaufwand verbunden. Für die Herstellung der elektronischen Komponenten werden seltene und wertvolle Rohstoffe benötigt, die nur mit großem Aufwand gewonnen werden können. Wird das Gerät verschrottet, wird trotz moderner Recycling-Techniken nochmal Energie benötigt. Nicht zuletzt aus diesen Gründen sollte überlegt werden, ob ein nicht mehr richtig funktionierendes Gerät wirklich entsorgt werden muss, oder ob eine Reparatur sinnvoller wäre.

Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, die mit wenigen Handgriffen von der Benutzerin oder dem Benutzer selbst behoben werden können. Wenn beispielsweise die Waschmaschine das Wasser nicht mehr abpumpt, ist vielleicht nur das Flusensieb verstopft. Eine Münze, die in der Hosentasche vergessen wurde, oder eine zufällig mitgewaschene Haarspange kann das ganze Gerät lahmlegen. Sobald das Fremd-Objekt entfernt ist, funktioniert die Maschine im Regelfall wieder einwandfrei. Wenn die Tür undicht erscheint, kann auch ein Fremdkörper daran schuld sein, der in den Gummilamellen eingeklemmt ist. Dieselben Tipps gelten übrigens auch für Geschirrspüler, denn auch hier sind oft kleine Fremdkörper die Wurzel alles Übels.

Unser Reparatur-Ratgeber

In praktisch jeder Gebrauchsanleitung finden Sie Tipps, wie solche alltäglichen Probleme leicht selbst behoben werden können. Jedenfalls ist es ratsam, im Fall einer Störung das Gerät erst einmal einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Wertvolle Tipps dazu liefert unser Reparatur-Ratgeber.

Wann sollten Profis befragt werden? Wenn es etwa an die Elektrik geht, sind ein Fachmann oder eine Fachfrau gefragt. Bei schwierigeren Fällen sollten Laien die Finger von der Do-it-yourself-Reparatur lassen.    

Reparatur: Lohnt sie sich, oder nicht?

Ob es sich lohnt, ein Gerät in einer Fachwerkstätte reparieren zu lassen, hängt sehr stark vom Alter des Gerätes ab. Früher wurde noch nicht so sehr auf Energieeffizienz geachtet. Das bedeutet, dass alte Kühlschränke oder Waschmaschinen wahre Stromfresser sein können.

Die Innovationszyklen von Fernseher, Videorecorder, Sat-Receiver und anderen Geräten sind oftmals so kurz, dass die meisten Geräte technisch längst überholt sind, wenn die ersten Verschleißerscheinungen auftreten. Analoge Satelliten-Receiver werden heutzutage kaum mehr genutzt. Auch DVD- oder Festplattenrecorder, die über ein Scart-Kabel an den Fernseher angeschlossen werden, sind heute oftmals nutzlos und leider nur noch Edel-Schrott. Solche Alt-Geräte sollten daher auf jeden Fall fachgerecht entsorgt werden. Wie Sie solche Altgeräte richtig entsorgen, lesen Sie hier nach: Richtige Entsorgung

Reparatur-Initiativen und Netzwerke

Dank dem wachsenden Umweltbewusstsein der Bevölkerung sind in den letzten Jahren verschiedene Reparatur-Initiativen entstanden. In sogenannten Repaircafés geben hilfsbereite Expert:innen ehrenamtlich ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen zum Thema Reparieren weiter. Wir haben eine Übersicht von Reparaturadressen in Ihrer Nähe zusammengestellt. Wer handwerklich geschickt ist, sollte auf der Online-Plattform iFixit vorbeischauen. Hier gibt es tausende kostenlose Reparaturtipps und Anleitungen zu den unterschiedlichsten Geräten – vom Staubsauger bis zum Handy.

Auch immer mehr Unternehmen bieten Reparatur-Services an. So sind kommerzielle Reparaturnetzwerke entstanden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Altgeräten eine zweite Chance zu geben. Der Reparaturführer hilft umweltbewussten Interessierten, in ihrem jeweiligen Bundesland die optimale Werkstatt für ihr Gerät zu finden. Gleichzeitig dient diese Webseite auch als Plattform für Betriebe, die ihrerseits Reparaturdienste anbieten wollen.

Förderungen: Reparaturbonus 2022

Im kommenden Jahr wird ein bundesweiter Reparaturbonus eingeführt. Reparaturen werden mit bis zu 50 Prozent der Kosten aber maximal 200 Euro gefördert. Die konkrete Richtlinie befindet sich noch in Ausarbeitung. Damit wird ein wichtiger Schritt weg von der Wegwerfgesellschaft zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft gesetzt.

Gerät reparieren oder nicht? Damit Konsument:innen diese Entscheidung erleichtert wird, bieten mehrere Städte und Bundesländer bereits entsprechende Förderungen an. Die Reparatur-Förderstellen im Überblick:

Ökodesign-Richtlinie

Reparatur- und Recycling-Fähigkeit stehen im Mittelpunkt der neuen Ökodesign-Richtlinien. Diese hat die EU-Kommission in Hinblick auf die Nachhaltigkeit von Elektrogeräten verabschiedet. Unter der neuen Ökodesign-Richtlinie dürfen nur noch leicht reparierbare Haushaltsgeräte auf dem Markt gebracht werden. Hersteller müssen die Versorgung mit Ersatzteilen garantieren – je nach Gerät bis zu zehn Jahre lang. Und die Reparatur soll ohne spezielles Werkzeug möglich sein.

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