Mythen auf dem Prüfstand: So sparen Sie wirklich Strom

Geht es darum, Storm zu sparen, dann sind Fragen wie "Verbrauchen eingesteckte Ladegeräte Strom?" oder "Ist ein leerer Kühlschrank sparsamer?" allgegenwärtig. Zeit für einen Faktencheck.

Mann mit aufgestellten haaren und angekokeltem Gesicht schaut verzweifelt in die Kamera und hält zwei abgebrannte Elektronikkabeln in den Händen

iStock/sturti

Es gibt sehr gute Gründe Strom zu sparen, entweder für das Klima oder ganz klassisch für eine dickere Geldbörse. Doch nicht alles, was als "Stromspartipp" gilt, hält, was es verspricht. Bei der Suche nach Wegen und Lösungen tauchen immer wieder Stromsparmythen auf, die sich hartnäckig halten und in die Irre führen.

Energiespartipp: Das Licht abschalten, sobald es nicht mehr benötigt wird

In vielen Haushalten und Büros kursiert seit Jahrzehnten die falsche Erzählung, das ständige Ein- und Ausschalten von Lampen verbraucht mehr Energie als sie eingeschaltet zu lassen. Zwar ist es richtig, dass in den Schaltzeiten sehr hohe Leistungswerte auftreten. Doch diese dauern nur Bruchteile von Sekunden. Die daraus resultierende Strommenge ist vernachlässigbar gering. Tatsächlich wird deutlich weniger Energie verbraucht, wenn das Licht je nach Bedarf ein- und ausgeschaltet wird, als wenn die Lampen durchgängig brennen. Also wenn Sie das Zimmer verlassen, einfach das Licht ausschalten.

Um den Energieverbrauch deutlich zu senken, ist es ratsam, LED-Lampen zu nutzen. Wird eine Glühbirne gegen eine LED-Leuchte ausgetauscht, kann bis zu 90 Prozent Energie eingespart werden.

Energiespartipp: Geräte immer abschalten!

Viele schalten Elektronikgeräte nicht ganz ab und glauben, dass im Standby-Modus kaum bis keine Energie verbraucht wird. Das gehört berichtigt: Ist ein Gerät im Standby-Modus, so bleibt es immer in Bereitschaft, um schnell wieder eingeschaltet werden zu können. Dafür benötigt es Strom. Das gilt nicht nur für Computer, sondern auch für Kaffeemaschinen, Musikanlagen, Spielekonsolen und viele andere im Haushalt zu findende Geräte.

Energiespartipp: Steckerleiste mit Kippschalter

Oft kursiert der Mythos, das ausgeschaltete Steckerleisten auch Strom verbrauchen. Das stimmt nicht. Jedoch sollten Leisten ohne Kippschalter nach Gebrauch immer vom Strom getrennt werden, da andernfalls die angeschlossenen Geräte permanent Strom ziehen können.

Energiespartipp: Auf das Vorheizen verzichten

Oft wird behauptet, dass für die Zubereitung der meisten Gerichte das Vorheizen des Backofens erforderlich ist. In den meisten Fällen ist das aber ein Trugschluss. Aufläufe, Kuchen oder Braten gelingen genauso gut, wenn sie bereits während der Aufheizzeit im Backofen stehen. Das dauert bei den meisten Geräten nur wenige Minuten. Allerdings gibt es Ausnahmen, bei einigen Gerichten wie Soufflés oder gewissen Brotsorten ist es wichtig, dass sie sehr schnell hoher Temperatur ausgesetzt werden.

Energiespartipp: Kühlschrank möglichst befüllen

Dem Mythos, dass ein leerer Kühlschrank weniger Energie verbraucht, muss man vehement widersprechen. Ein voller Kühlschrank verringert den Energieverbrauch. Das liegt daran, dass in erster Linie die Luft im Kühlschrank gekühlt wird, und ein gefüllter Kühlschrank reduziert das Volumen der Luft. Dadurch entweicht beim Öffnen des Kühlschranks weniger kühle Luft. Zusätzlich wirken Lebensmittel im Kühlschrank wie eine Isolierung und bewahren die Kälte, was den Energieverbrauch weiter senkt. Zu beachten ist, dass Kühlschränke so selten wie möglich geöffnet werden sollten, damit die kalte Luft nicht entweicht.

Energiespartipp: Erhitzen Sie das Wasser vor dem Kochen nicht mit dem Wasserkocher

Das Erhitzen von kleineren Mengen Wasser, etwa für Tee, ist im Wasserkocher effizienter als auf dem Herd, aber das Aufheizen größerer Mengen von über 1,5 Litern ist in vielen Fällen ineffizient. Verwenden Sie hier lieber den Herd und den „guten alten Deckel“ auf dem Topf. Achten Sie beim Wasserkocher auch stets darauf nur so viel Wasser zu erhitzen, wie Sie tatsächlich benötigen und entkalken Sie ihn regelmäßig, um Effizienzverluste zu vermeiden.

Energiespartipp: Keine Batterien verwenden

Obwohl wiederaufladbare Akkus aufgrund ihrer längeren Lebensdauer umweltfreundlicher sind als Einweg-Batterien, ist es dennoch am nachhaltigsten, überhaupt keine Batterien zu verwenden. Die Herstellung von Akkus erfordert ebenfalls eine erhebliche Menge Energie und Ressourcen und hat Auswirkungen auf die Umwelt. Darüber hinaus müssen auch Akkus letztendlich entsorgt werden, was potenziell schädliche Substanzen freisetzen kann.

Energiespartipp: Ruhemodus anstatt Bildschirmschoner

Tatsache: Früher, als Bildschirme noch anfällig waren einzubrennen, hatten Bildschirmschoner eine Funktion. Heutzutage benötigen moderne Computer im Ruhezustand kaum Energie. Ein aktiver Bildschirmschoner kann sogar mehr Energie verbrauchen.

Gut zu wissen: Weitere Tipps zum Stromsparen im Haushalt finden Sie unter topprodukte.at/energiespartipps.

Strom sparen ist wichtig, aber es ist genauso wichtig, die richtigen Informationen zu haben, um dies effektiv zu tun. Stromsparmythen sorgen unnötigerweise für erhöhten Energieverbrauch. Dabei sind effektive Maßnahmen zur Energieeinsparung oft einfacher zu bewerkstelligen, als viele denken.

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