Ein behutsamer Umgang mit Warmwasser lohnt sich

Ob in der Küche oder im Badezimmer: ein sorgsamer Umgang mit unserem Warmwasserverbrauch lohnt sich. Hier bestehen einfache Möglichkeiten, um Energie und somit Kosten zu sparen. Schon mit kleinen Verhaltensänderungen und einfachen technischen Lösungen lässt sich jede Menge Warmwasser sparen.

iStock/VladOrlov

Tipp1:

Weniger lang Duschen und auf das eine oder andere Bad verzichten

Duschen verbraucht viel weniger Energie als Baden in der Wanne. Für eine volle Badewanne werden in Österreich im Durchschnitt 76, für eine Dusche nur 36 Liter Warmwasser verbraucht. Ein Bad in der Badewanne verbraucht somit schon mal gut doppelt so viel Energie wie eine Dusche.

 

Im Durchschnitt duschen Österreicher:innen knapp 5 Minuten. Dabei werden, mit Unterbrechungen zum Einseifen und Shampoonieren, 36 Liter Warmwasser benötigt. Um 36 Liter Warmwasser von 10 auf 40° C zu heizen werden knapp 1,3 kWh benötigt. Für 4 Minuten Duschen und 30 Liter Warmwasserverbrauch wird 1 kWh benötigt. Das bedeutet, dass auch beim Duschen durch eine etwas kürzere Duschdauer durchaus 20 Prozent des Energieverbrauchs gespart werden können.

Duschen statt Baden spart zwar – wie Eingangs beschrieben – gleich mal gute 50 Prozent Energie ein. Im Durchschnitt wird aber ohnehin nur alle 5 Wochen in Österreich gebadet. Geduscht wird jedoch 0,7 bis 0,8 mal pro Tag (mit zunehmend heißem Wetter häufiger). Das etwas kürzere Duschen bringt aufs Jahr hochgerechnet daher viel mehr. Weniger oft Baden hilft unserem Klima natürlich zusätzlich.

Die Bandbreite der Duschdauer in Österreich ist jedoch groß: Diese liegt bei 2,2 bis 8 Minuten (bzw. bei 15 bis 75 Liter pro Nutzung). Der in einer Studie gemessene minimale Pro-Kopf-Verbrauch wurde mit 5 Litern, sowie die geringe Nutzungsdauer von 2,5 Minuten erreicht (das ist sportlich und erinnert an Alpenvereinshütten). Beim Baden werden pro Nutzung 35 bis 110 Liter Warmwasser benötigt, in einzelnen Fällen bis zu 150 Liter oder sogar mehr.

Haushalte mit Kindern (bis 12 Jahre) und speziell Haushalte mit Jugendlichen (bis 18 Jahre) verbrauchen mit 60 bis 75 Litern insgesamt deutlich größere Mengen aufgrund längerer Duschdauer je Duschnutzung. Es macht also Sinn, wenn Eltern ihren Kindern vermitteln, dass auch beim Duschverhalten etwas für die Umwelt getan werden kann.

Ein zunehmend sparsames Verhalten in der Dusche heißt also: reduzieren Sie die Duschdauer bzw. schalten Sie zwischendurch zum Beispiel beim Einseifen und Shampoonieren das Wasser ab.

Tipp2:

Sparduschkopf oder Durchflussbegrenzer verwenden

Wenn Sie einen Durchflussbegrenzer einbauen oder einen Sparduschkopf verwenden, reduzieren Sie die maximale Durchflussmenge des Wassers und reduzieren so den Wasserverbrauch herkömmlicher Brausen, sofern dann nicht länger geduscht wird. Die Installation bzw. Inbetriebnahme ist sehr einfach – es ist keine Unterstützung von Profis vonnöten. Folgende Werte können Sie bei der Kaufentscheidung unterstützen (Schüttmenge ohne Unterbrechung zum Einseifen, etc.): 

  • Wellness Regenduschköpfe: 18 Liter pro Minute und mehr
  • Herkömmliche Durchflussmenge: 10-15 Liter pro Minute
  • Sparduschkopf (mit Luftzufuhr): 5-7 Liter pro Minute

Eine geringere Schüttmenge bedeutet nicht automatisch einen geringeren Energieverbrauch: Auffälliges Ergebnis einer Studie ist, dass gerade bei der niedrigsten Durchflussmenge auch die höchste durchschnittliche Dauer auftreten kann, während beim höchsten Durchfluss eine der kürzesten Duschdauern verzeichnet wurde.

Insgesamt ergibt sich durch sparsamere Duschköpfe aber dennoch ein geringerer Gesamtverbrauch. Mit einem effizienten Sparduschkopf wird es bei ähnlichem Duscherlebnis jedenfalls erheblich leichter Warmwasser und Energie zu sparen.

Tipp3:

Kaltes statt warmes Wasser verwenden

Warmwasser wird nur in den wenigsten Fällen direkt beim Wasserhahn hergestellt. Meist führt eine meterlange Wasserleitung vom Boiler oder Wärmetauscher bis ins Bad, Küche oder WC. Wenn das Warmwasser über einen Einhand-Mischhebel oder einen Zweihand-Mischer aufgedreht wird, fängt der Energieverbrauch an, obwohl zunächst einmal nur kaltes in den Rohren befindliches Wasser aus dem Hahn kommt. Falls Sie in speziellen Fällen auf Warmwasser verzichten können, drehen Sie nur die Kaltwasserseite des Zweihand-Mischers auf, bzw. bewegen den Einhand-Mischhebel zur Gänze in eine Richtung, um nur den Kaltwasserfluss zu aktivieren. Bei einem Waschbecken mit Einhebelmischer empfiehlt es sich diesen beim Abdrehen immer auf kalt zu stellen. Ansonsten wird bei jedem (auch nur) kurzen Aufdrehen unnötig Warmwasser beigemischt und das verbraucht unnötig Energie.

Kaltes Wasser reicht aber manchmal vollkommen aus:

  • Beim Händewaschen
  • Beim Wunsch nach einem Glas Wasser
  • Beim Zähneputzen
  • Beim Abwaschen von Lebensmitteln
  • Speziell im Sommer ist kaltes Wasser oftmals ausreichend
  • Ein gut gefüllter Geschirrspüler (sofern vorhanden) spart im Vergleich zum Abwaschen in der Spüle ebenfalls viel Warmwasser

Also immer wieder in Erinnerung rufen: Warmwasser nur dann aktivieren, wenn wir es wirklich brauchen! Mischhebel immer auf „Kalt“ zurückstellen!

Tipp4:

Beim Abwaschen Stoppel rein

Am energieeffizientesten ist es zwar einen Geschirrspüler zu verwenden, aber wenn keiner vorhanden ist, dann gibt es hier einige Spültipps:

  • Nicht mit warmem Wasser vorspülen
  • Essensreste können auch mit dem Besteck abgekratzt werden
  • Verhindern Sie ununterbrochen das Wasser fließen zu lassen (dies gilt natürlich auch beim Zähneputzen, beim Einseifen unter der Dusche oder beim Rasieren)
  • Ein Stoppel im Spülbecken spart eine Menge an Warmwasser und somit an Kosten

topprodukte-Tipp

Der klimaaktiv Ratgeber Warmwasser für Ein- und Zweifamilienhäuser liefert weitere wertvolle Tipps im Umgang mit Warmwasser.

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Energiesparen mit Herrn Franz im Badezimmer

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