So steigen Sie auf eine elektrische Unternehmensflotte um

Elektro-Autos im Unternehmensbereich boomen immer mehr. Gerade im Nahbereich stellen elektrisch betriebene Kleintransporter schon heute eine ökologisch wertvolle Alternative zum Diesel dar.

Liefer-LKW in der Stadt

Quelle:IStock/Marcus Millo

Elektro-Autos im Unternehmensbereich boomen immer mehr. Gerade im Nahbereich stellen elektrisch betriebene Kleintransporter schon heute eine ökologisch wertvolle Alternative zum Diesel dar.

Bis zum Jahr 2040 strebt Österreich eine hundertprozentige Klimaneutralität auf dem Verkehrssektor an, und schon ab 2035 sollen keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Was im Privatbereich durchaus realistisch erscheint, lässt sich auch im Geschäftsumfeld leichter umsetzen, als vielfach angenommen wird.

Perfekt für den Nahverkehr

Wenn heute von emissionsfreien Nutzfahrzeugen gesprochen wird, ist fast immer von elektrisch betriebenen Kleintransportern die Rede. Gerade für den Stadtverkehr sind diese eine geradezu perfekte Alternative zu den bisherigen Kastenwägen mit Benzin- oder Dieselmotoren. Gerade, aber nicht nur in den Ballungszentren kann der Einsatz solcher Fahrzeuge zu einer reineren Luft, einer niedrigeren Lärmbelastung, und somit zu einer besseren Lebensqualität beitragen.

Logistik muss angepasst werden

Mit der Anschaffung eines Elektro-Transporters und zugehörigen Ladestationen allein ist es zwar nicht getan, da auch die Arbeitsabläufe innerhalb des Unternehmens ein wenig adaptiert werden müssen, doch vor allem im Nahverkehr hält sich der Mehraufwand in Grenzen. Anstatt eine Tankstelle aufsuchen zu müssen, können die Akkus beispielsweise bequem über Nacht auf dem Firmengelände geladen werden, und in der Früh sind die Fahrzeuge wieder einsatzbereit. Auch der Aufwand für Wartung und Reparatur ist bei Elektrofahrzeugen niedriger als bei Verbrennungsmotoren, die teuren Standzeiten, in denen der Lastwagen nicht einsatzfähig ist, reduzieren sich somit.

Das Logistik-Konzept des Unternehmens muss im Grunde genommen für Kurzstrecken nur einmal an die neuen Gegebenheiten angepasst werden, und innerhalb kürzester Zeit will vermutlich niemand mehr die ökologischen und technischen Vorteile eines nachhaltigen, elektrischen Fuhrparks mehr missen.

Lösungen für die Langstrecke

Auf der Langstrecke findet man derzeit noch relativ wenig elektrisch betriebene Fahrzeuge. Allerdings suchen die Lkw-Hersteller angesichts der drohenden Klimakatastrophe auch hier bereits auf Hochtouren nach praktikablen Lösungen, um auch Fernlaster so rasch wie möglich emissionsfrei zu machen. Parallel zu den Entwicklungen der Fahrzeughersteller wird auch die benötigte Infrastruktur sukzessive ausgebaut. Diverse Online-Services helfen schon heute bei der optimalen Routenplanung sowohl für Privat-, als auch für Nutzfahrzeuge. Eine Liste mit wertvollen, aktuellen Diensten ist auf unserer Webseite in der Rubrik Mobilitätsservice zu finden.

Das Förderprogramm ENIN

Mit ENIN – die Abkürzung steht für „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“ – hat das Bundesministerium für Klimaschutz mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft als Abwicklungsgesellschaft (FFG) ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das den Umstieg von Lkw-Flotten auf eine umweltfreundlichere Mobilität weiter vorantreiben soll. Das Programm unterstützt Projekte zur Anschaffung von emissionsfreien Nutzfahrzeugen und der dazugehörigen Infrastruktur. Für das laufende Jahr 2022 stehen Fördermittel in der Höhe von 45 Millionen Euro zur Verfügung, bis 2025 werden insgesamt 275 Millionen Euro vergeben. Die Vergabe erfolgt nach dem Ausschreibungsverfahren, der Start ist für Mitte des Jahres vorgesehen.

Die Förderung umfasst bis zu 80 Prozent der Mehrkosten bei der Anschaffung eines emissionsfreien Nutzfahrzeugs im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug der jeweiligen Fahrzeugklasse, und bis zu 40 Prozent für die Errichtung der zugehörigen Ladeinfrastruktur. ENIN zielt auf Nutzfahrzeuge, die ausschließlich mit Strom betrieben werden, und diesen aus Batterien, Oberleitungen oder Wasserstoff-Brennstoffzellen beziehen. Hybride oder gasbetriebene Fahrzeuge sind nicht förderbar.

Jedes Unternehmen und Konsortium, das einen Standort in Österreich unterhält, und dessen Fahrzeuge in Österreich zugelassen sind, und das außerhalb der österreichischen Bundesverwaltung steht, kann sich um eine ENIN-Förderung bewerben. Nähere Details zu den Teilnahmebedingungen und den genauen Abläufen sind auf der Webseite der FFG zu finden.

Weniger Maut, weniger Steuern

Um auch den Schwerverkehr sukzessive auf emissionsfreie Technologien umzustellen, wird die kilometerabhängige Maut für solche Nutzfahrzeuge in Österreich um 75 Prozent reduziert. Da Elektro-Lkw zu Beginn vor allem auf der Weststrecke erwartet werden, will die Asfinag im ersten Schritt eine Hochleistungs-Ladeinfrastruktur entlang der Autobahnen A1 und der A8 errichten.

Elektrofahrzeuge sind zwar in der Anschaffung noch teurer als Autos mit Verbrennungsmotoren, dafür aber sind sie von der Normverbrauchsabgabe Nova und der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit. Nicht nur Nutzfahrzeuge, auch Pkw mit einem Anschaffungspreis von bis zu 40.000 Euro sind zur Gänze vorsteuerabzugsberechtigt, wenn sie unternehmerisch genutzt werden und kein CO2 ausstoßen.

Welche Fahrzeuge gibt es?

Die Palette elektrisch betriebener Nutzfahrzeuge wächst praktisch täglich. Während einige Kfz-Hersteller manche Transporter-Modelle überhaupt nur noch mit Elektroantrieb anbieten, haben sich andere Firmen darauf spezialisiert, vorhandene Fahrzeuge entsprechend umzubauen. Auch die dreirädrigen Kleinstfahrzeuge, die vor allem in südlichen Ländern das Straßenbild bestimmen, werden zusehends emissionsfrei.  

Viele weitere Infos zum Thema umweltbewusste Mobilität finden Sie bei klimaaktiv mobil.

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