Datenspeicherung

Equipment zur Datenspeicherung umfasst unterschiedliche Speichertechnologien in Büros und Rechenzentren, wie unter anderem Festplatten, SSDs sowie Bandgeräte zur langfristigen Datenspeicherung und Archivierung. Vorrangige Kriterien im Bereich der Datenspeicherung sind anwendungsspezifisch Zugriffszeiten und vor allem auch die Datensicherheit.

Datenspeicher-Festplattencluster im Internet-Rechenzentrum

Quelle: iStock/pavlinec

Parallel zu diesen häufig dominanten Kriterien bieten sich jedoch verschiedene Möglichkeiten, um die Datenspeicherung und das Datenmanagement auch möglichst ressourceneffizient zu gestalten.

Powermanagement-Funktionen für Festplatten oder gesamte Speichersysteme bieten häufig mehrere Leerlauf- und Niedrigenergie-Modi, die wesentlich zur Energieeffizienz beitragen können.

Darüber hinaus erlauben folgende Management-Features zur Kapazitätsoptimierung signifikante Energieeinsparungen in der Praxis:

  • Daten-Deduplizierung
  • Datenkomprimierung
  • Storage Tiering
  • Thin Provisioning
  • Delta Snapshots
  • RAID Gruppen

Die internationale Storage Networking Industry Association (SNIA) empfiehlt die Bewertung dieser Features als sekundäre Kriterien.

Empfehlungen für Maßnahmen vor der Ausschreibung:

  • Auswahl einer Datenspeicherarchitektur, die den spezifischen Anforderungen und Anwendungen entspricht.
  • Abklärung von möglichen Features zur Kapazitätsoptimierung (siehe oben). Die damit theoretisch erzielbaren Effizienzgewinne sind groß, variieren jedoch je nach Anwendung. Insgesamt ist ein effizientes Gesamtmanagement der Daten wesentlich.

Muss-Kriterien

Energieeffizienz der Netzteile

Netzteile sollen die Effizienzanforderungen erfüllen, die ab 2023 im Rahmen der EU-Ecodesignverordnung verpflichtend vorgeschrieben sind (EC 2019, siehe Abschnitt Server).

Nachweis: Der Anbieter muss in der technischen Dokumentation nachweisen, dass das Kriterium erfüllt ist.

Temperaturanforderungen – Zulässige Umgebungstemperatur

Der Server muss für einen Dauerbetrieb bei einer Server-Einlasstemperatur (Trockentemperatur) von bis zu 27 °C ausgelegt sein (siehe ASHRAE Thermal Guidelines for Data Processing Environments, 2011 und EU-Verordnung 2019/424). Der Hersteller muss für diese Betriebsbedingungen volle Garantie gewährleisten.

Nachweis: Der Anbieter muss in der technischen Produktdokumentation nachweisen, dass das Kriterium erfüllt ist.

Soll-Kriterien

Für „Online-Systeme“ zur Datenspeicherung ist die Energieeffizienz der Angebote nach folgenden Kriterien zu bewerten:

1. Energieeffizienz im Aktiv- und Leerlaufmodus (40 Punkte von 100):

Bewertet wird die Energieeffizienz im Leerlaufmodus und Aktivmodus. Die maximale Punktezahl wird an Produkte vergeben, die die höchste Energieeffizienz im Leerlauf- und Aktivmodus aufweisen (Test gemäß SNIA Emerald Power Efficiency Measurement Specification, SNIA2019).  0 Punkte werden an Produkte mit der geringsten Effizienz vergeben. Bewertungen dazwischen werden auf Basis einer gleitenden Skala vergeben.

Nachweis: Der Hersteller deklariert in der technischen Dokumentation die geforderten Energieeffizienzdaten auf Basis der Spezifikationen von SNIA.

2. Maßnahmen zur Kapazitätsoptimierung (COM) (40 von 100 Punkten): Die maximale Punktezahl wird an Produkte vergeben, die die folgenden Funktionen aufweisen:

  • Daten-Deduplizierung
  • Datenkomprimierung
  • Storage Tiering
  • Thin Provisioning
  • Delta Snapshots
  • RAID Gruppen

Nachweis: Die entsprechenden Funktionen sind in der Produktdokumentation nachzuweisen.

3. Niedrigenergiemodus (20 von 100 Punkten):

Die maximale Punktezahl wird für HDDs und Massive Array of Idle Disks (MAIDs) vergeben, die mehrere Niedrigenergiemodi unterstützen und damit eine Reduktion des Energieverbrauches in Leerlaufperioden erlauben. Nachweis: Die entsprechenden Funktionen sind in der Produktdokumentation nachzuweisen.

Gewichtung

Die vorgeschlagene Gewichtung (Punkteanzahl) dient zur Orientierung basierend auf der relativen Bedeutung der Kriterien für die Gesamtenergieeffizienz. Die Gewichtung ist den spezifischen Bedürfnissen entsprechend anzupassen. Die Kriterien und Gewichtungen beziehen sich nur auf die Energieeffizienz und müssen in das Standardprocurementmodell des Ausschreibers integriert werden. Der Faktor Energieeffizienz sollte in der Gesamtbewertung mindestens eine Gewichtung von 20 % erhalten.

Beschaffungsguidelines