Effektiv Wasser sparen – diese Tipps machen sich bezahlt
Sie haben den Eindruck, dass Ihr gutes Geld Ihnen quasi durch die Finger rinnt. Wir haben für Sie Tipps zusammengestellt, wie Sie mit einfachen Mitteln Ihren Wasserverbrauch senken können.
Wasser sparen im Haushalt ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, sowohl die Umwelt zu schonen als auch die Haushaltskosten zu senken. Egal ob beim Duschen, Spülen oder Wäschewaschen – in fast allen Bereichen des täglichen Lebens lässt sich der Wasserverbrauch reduzieren, ohne auf Komfort zu verzichten.
Ein besonderer Fokus sollte dabei auf dem Warmwasser liegen: Im Durchschnitt nutzt jede Person täglich etwa 40 Liter Warmwasser bei 60 °C. Sogar in modernen oder renovierten Gebäuden kann die Warmwasserbereitung noch 40 bis 60 Prozent des gesamten Energiebedarfs für Wärme ausmachen. Daher ist es nicht nur in der Heizsaison, sondern das ganze Jahr über sinnvoll beim Warmwasserverbrauch auf Einsparpotenziale zu achten.
Wasser sparen lohnt sich nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern hat auch einen direkten finanziellen Vorteil. Wir zeigen Ihnen, wie Sie durch gezielte Maßnahmen und einfache Anpassungen Ihre Energiekosten senken und gleichzeitig einen Beitrag für die Umwelt und das Klima leisten können.
6 einfache Tipps zum Wassersparen
Kürzer duschen, großer Effekt: Wie ein Sparduschkopf Ihren Verbrauch optimiert
Duschen verbraucht viel weniger Energie als Baden in der Wanne. Für eine volle Badewanne werden in Österreich im Durchschnitt 76 Liter, für eine Dusche nur 36 Liter Warmwasser verbraucht. Ein Bad in der Badewanne erfordert somit schon mal gut doppelt so viel Energie wie eine Dusche.
Auch beim Duschen selbst lässt sich einfach und wirkungsvoll sparen. Denken Sie daran, nicht unnötig lange und zu heiß zu duschen. Im Durchschnitt dauert in Österreich eine Dusche in etwa fünf Minuten. Durch eine Verkürzung der Duschzeit um eine Minute können 20 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden.
Wussten Sie, dass ein Sparduschkopf oder Durchflussbegrenzer hier fast Wunder wirken kann? Beim Sparduschkopf wird die Wassermenge von herkömmlich 10 bis 15 Litern pro Minute etwa auf die Hälfte (5 bis 7 Liter pro Minute) gesenkt. Solche Produkte finden Sie im Fachhandel oder in Baumärkten sehr kostengünstig. Den Tausch können Sie selbst bewerkstelligen.
Regenwasser nutzen und effizient gießen: So sparen Sie Wasser im Garten
Um den Wasserverbrauch im Garten zu reduzieren, lohnt es sich, Regenwasser zu sammeln. Dieses kann problemlos für das Gießen von Pflanzen verwendet werden und schont gleichzeitig die Trinkwasserressourcen. Eine Regentonne oder Zisterne aufzustellen, ist eine einfache und umweltfreundliche Maßnahme.
Beim Gießen gilt: Weniger ist mehr! Anstatt täglich kleine Mengen zu gießen, sollten Sie lieber seltener, aber dafür gründlich wässern. Dadurch wird der Boden tief durchfeuchtet und die Pflanzenwurzeln können sich besser mit Wasser versorgen. Besonders effektiv ist es, morgens oder abends zu gießen, wenn die Verdunstung durch die Sonne geringer ist.
Lecks und tropfende Wasserhähne beheben: So sparen Sie effizient Wasser
Tropft der Wasserhahn, hat der Brauseschlauch ein Leck oder rinnt der Spülkasten dauerhaft? Dann ist es höchste Zeit zu handeln. Häufig sind abgenutzte oder verkalkte Dichtungen die Ursache. Ersatzteile finden Sie in Baumärkten oder im Fachhandel.
Zum Entfernen von Kalkablagerungen eignet sich unter anderem Essigreiniger. Bei undichten Stöpseln kann Alleskleber helfen: einfach den Rand damit bestreichen, trocknen lassen und den Stöpsel dadurch etwas verbreitern. Falls Ihr Haus über eine zentrale Warmwasserversorgung verfügt, können Sie mit wenig Aufwand noch mehr sparen. Oft sind die Leitungen zwischen Warmwasserspeicher und Wasserhähnen sowie der Warmwasserspeicher selbst schlecht oder gar nicht isoliert. Auch hier können Sie mit Verbesserungsarbeiten ansetzen.
Kleinspeicher ausschalten
Wenn Sie Ihr Wasser mit einem elektrischen Kleinspeicher erhitzen, können Sie erheblich Energie einsparen, indem Sie ihn bei Nichtgebrauch ausschalten. Auch während der Nacht ist es nicht notwendig, den Speicher laufen zu lassen. Am effektivsten wäre es, ihn nur dann einzuschalten, wenn Sie warmes Wasser benötigen. Der Grund dafür ist, dass der Speicher kontinuierlich das Wasser auf die voreingestellte Temperatur bringt. Da keine Dämmung vollkommen ist, gehen dabei erhebliche Energiemengen verloren.
Energie und Wasser beim Wäschewaschen sparen
Waschmaschinen finden sich heute in beinah jedem österreichischen Haushalt – in nur 4 von 100 Haushalten steht keine. Ausschlaggebend für Ihre Energiekosten ist der Energieverbrauch, um das Wasser zu erhitzen. In den meisten Fällen kommt Strom zum Einsatz, es sei denn, die Waschmaschine wird über einen extra Warmwasseranschluss versorgt.
So lässt sich beim Wäschewaschen sparen:
- Richtige Beladung: Nutzen Sie die Füllmenge Ihrer Waschmaschine aus. Sie halb zu beladen bedeutet nicht, nur die Hälfte an Energie und Wasser zu verbrauchen.
- Waschprogramm und Temperatur: Eco- und Energiespar-Programme kommen mit nur halb so viel Wasser wie Standardprogramme aus. Sie heizen das Wasser weniger hoch auf, haben dafür eine längere Laufzeit. Machen Sie sich bezüglich Sauberkeit keine Sorgen, denn moderne Waschmittel entfalten ihre Wirkung auch bei niedrigen Temperaturen. Waschen Sie – je nach Verschmutzung – mit möglichst niedriger Temperatur. Für normal verschmutzte Buntwäsche genügen 30 Grad, für Weißwäsche 40 Grad. Das 40-Grad-Programm spart im Vergleich zum 60-Grad-Programm rund 45 Prozent Energie.
Energie- und Wasserbedarf beim Geschirrspülen verringern
Ähnlich wie Waschmaschinen sind Geschirrspüler aus Österreichs Haushalten nicht mehr wegzudenken. In etwa 80 von 100 Haushalten wird tagtäglich mit einem gespült. Grundsätzlich ist das Geschirrspülen mit einer Maschine heute deutlich effizienter als das Spülen von Hand. Untersuchungen haben gezeigt, dass für die gleiche Geschirrmenge beim Handspülen rund ein Viertel mehr an Energie und fast viermal so viel Wasser benötigt wird.
So können Sie beim Geschirrspülen Energie und Wasser sparen:
- Eco-/Energiespar-Programm: Verwenden Sie bei normal verschmutztem Geschirr das Eco- oder Energiesparprogramm. Die Waschdauer ist zwar länger, aber der Energieverbrauch deutlich geringer, da mit niedrigen Reinigungstemperaturen von 45, 50 oder 55 °C gearbeitet wird. Von Schnelldurchlaufprogrammen wird abgeraten, da es sich dabei um Energiefresser handelt.
- Beladung: Nehmen Sie den Geschirrspüler nur voll beladen in Betrieb. Die Funktion „1/2“ oder „Halbe Ladung“ reduziert zwar den Strom- und Wasserverbrauch, allerdings nicht um die Hälfte. Häufiges Spülen mit geringer Beladung verringert die Energieeffizienz beziehungsweise erhöht den Energieverbrauch erheblich. Beladen Sie außerdem den Geschirrspüler so, dass alle Geschirrflächen von den Wasserstrahlen getroffen werden können.
Kleinere Ausgaben & technische Hilfsmittel
Um beim Warmwasserverbrauch signifikante Einsparungen zu erzielen, müssen nicht immer große Investitionen getätigt werden. Oft können schon kleinere Ausgaben und gezielte technische Hilfsmittel eine große Wirkung erzielen. Von kostengünstigen Reparaturen über einfache technische Verbesserungen bis hin zu cleveren Geräten – entdecken Sie, wie Sie mit minimalem Aufwand und kleinen Anpassungen Ihre Warmwasserkosten senken und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz leisten können.
Energiesparen mit Herrn Franz im Badezimmer
Sparduschkopf oder Durchflussbegrenzer verwenden
Wenn Sie einen Durchflussbegrenzer einbauen oder einen Sparduschkopf verwenden, reduzieren Sie die maximale Durchflussmenge des Wassers und reduzieren so den Wasserverbrauch herkömmlicher Brausen, sofern dann nicht länger geduscht wird:
- Wellness Regenduschköpfe: 18 Liter pro Minute und mehr
- Herkömmliche Durchflussmenge: 10-15 Liter pro Minute
- Sparduschkopf (mit Luftzufuhr): 5-7 Liter pro Minute
Die Installation bzw. Inbetriebnahme ist sehr einfach – es ist keine Unterstützung von Profis vonnöten.
Temperatureinstellung beim Warmwasserspeicher
Je höher die Temperatureinstellung beim Warmwasser-Speicher eingestellt ist, desto höher sind die Verluste durch die Wärmeabstrahlung. Höherer Temperatur verursachen mehr Kalkbildung und Ablagerung an der Innenseite und den Rohren. Ideal ist eine Temperatureinstellung von 60 C°.
Hinweis „Legionellen“: Eine zu niedrige Temperatur wäre zwar gut im Sinne des Energiesparens, erhöht aber das Risiko der Bildung von Legionellen. Das sind Bakterien, die grippeartige Beschwerden bis hin zu schwerer Lungenentzündung verursachen können. Legionellen vermehren sich bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C und wenn kein regelmäßiger Wasser-Austausch (Entnahme von Warmwasser) besteht. Bei Temperaturen über 60 °C sterben Legionellen rasch ab.
Um der Legionellen-Bildung entgegenzuwirken, sollte Warmwasser von Boilern und Leitungen regelmäßig verwendet werden bzw. auch in gewissen Zeitabständen auf etwa 65 °C aufgeheizt werden. Es würde sich daher anbieten, die Temperatur beispielsweise vor dem Urlaub etwas abzusenken bzw. den Boiler sogar abzuschalten – dafür aber nachher den Boiler für ein bis zwei Tage auf 65 °C einzustellen.
Wasserdruck: Weniger ist mehr!
Nicht selten ist der Wasserdruck im Gebäude zu hoch eingestellt. Das hat zur Folge, dass weit mehr Wasser durch die Wasserhähne fließt, als erforderlich ist. Idealerweise liegt der Druck zwischen 2,5 und 3,5 bar. Ihr Installateur bzw. Ihre Installateurin kann dies leicht einstellen.
Perlstrahler und Wassermengenregler
Die unscheinbaren Helfer werden direkt an der Armatur angebaut und können dort bis zur Hälfte des Wasserverbrauchs sparen. Perlstrahler (auch Strahlregler oder Perlatoren genannt) optimieren den Wasserstrahl am Hahn und mischen dem Wasser Luft bei. So sinkt der Verbrauch bei gleichbleibendem Reinigungskomfort.
Die einfachen Helfer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, zum Beispiel im Baumarkt:
- als einfache Mischdüse,
- mit Kugelgelenk oder Zwischenschlauch und
- mit Umschalter für verschiedene Wassermengen.
Allerdings sind die Wassersparer für Durchlauferhitzer und drucklose Speicher nicht immer geeignet. Dort können sogenannte Wassermengenregler eine Alternative sein: Sie mindern den Wasserdruck, bevor der Wasserstrahl austritt. Doch auch hier kann es Einschränkungen geben für drucklose Boiler oder Durchlauferhitzer.