Schluss mit verwirrendem A+++: Das neue Energielabel ist da
Seit 1. März ist Schluss mit „Plus Plus Plus“, das neue Energielabel ist da. Die Vorteile für Konsumenten sind die einfachere Bewertungsskala, praxisnähere Angaben und ein QR-Code der Zugriff auf weitere Produktinformationen bietet.

Quelle: iStock/george tsartsianidis
Bereits im Jahr 1995 gab es das erste Energielabel, damals zu finden auf Kühl- und Gefriergeräten. Seitdem hat sich das Label zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Um diese weiterzuschreiben, stehen nun einige Änderungen an.
Von A bis G – kein Plus mehr
Derzeitig gibt es für die allermeisten Produktgruppen eine Skala von A+++ bis G, die nun durch eine klarere und nutzerfreundlichere Skala von A bis G ersetzt wird – ohne eine Vielzahl von Plus-Symbolen. Bei der Einführung des Energielabels war die Geräteklasse A für die besten Geräte am Markt vorgesehen. Mit der Zeit haben die Hersteller immer sparsamere Modelle auf den Markt gebracht, daher wurde die Skala um Plus-Symbole erweitert.
Diese Einordnung in die Klassen A+ bis A+++ ist jedoch nicht sinnvoll, da zwischen den Produkten deutliche Unterschiede bei der Energieeffizienz bestehen können. Außerdem wirkt dieser optisch nur graduelle Unterschied zwischen unterschiedlich vielen Plus-Zeichen auf Konsumentinnen und Konsumenten weniger motivierend, ein energieeffizienteres Produkt zu kaufen, als ein Unterschied zwischen C und A.
Welche Produktgruppen bekommen ein neues Label?
Seit 1. März 2021 gibt es das neue EU-Energielabel für Haushaltskühl-, Gefrierschränke und Weinlagerkühlschränke, Waschmaschinen und Waschtrockner, Geschirrspüler, Fernseher und elektronische Displays, ab September 2021 wird es auch bei Lichtquellen zu finden sein. Für die weiteren Produktgruppen wie beispielsweise Klimageräte, Heizung und Warmwasserbereitung werden die neuen Labels zu einem etwas späteren Zeitpunkt eingeführt. Hier wird daher noch längere Zeit das alte Label zu sehen sein.
Das neue System vereinfacht die Orientierung für die Konsumentinnen und Konsumenten. Sie können nun sehr leicht effiziente Produkte erkennen, auswählen und so den Energieverbrauch, ihre Stromrechnung und vor allem auch die Treibhausgasemissionen senken. Gleichzeitig soll die überarbeitete Kennzeichnungsskala für Hersteller ein Anreiz sein, mit Innovationen und neuen Technologien noch energieeffizientere Produkte auf den Markt zu bringen.
Damit es auch in Zukunft keinen „Plus-Wildwuchs“ mehr geben wird, wird eine Anpassung der Klassengrenzen durchgeführt. Dies geschieht, sobald 30 % der auf dem EU-Markt verkauften Produkte in die oberste Energieeffizienzklasse A fallen, oder wenn 50 % dieser Produkte in die obersten zwei Energieeffizienzklassen A und B fallen.
Praxisnähere und verständlichere Angaben
Die neuen Labels beruhen auf teilweise überarbeiteten Berechnungsmethoden und Teststandards. Diese sind noch praxisnäher, werden allerdings zu etwas anderen Energieverbrauchswerten führen. So wird beispielsweise bei den meisten Produktgruppen nicht mehr ein mittlerer Jahresverbrauch angegeben, der je nach Haushaltsgröße und Nutzergewohnheiten deutlich variieren kann. Das neue Label nennt den Verbrauch pro Betriebsstunden oder Betriebszyklen etc. Die Informationen sind damit praxisnäher und leichter nachvollziehbar. Gleichzeitig gilt zu beachten, dass die Werte am alten Label nicht eins zu eins mit dem neuen Label vergleichbar sind.
Datenbank und App
Über einen QR-Code kann man in wenigen Tagen auf eine neue EU-Produktdatenbank zugreifen, die zusätzliche Produktinformationen für alle gekennzeichneten Produkte bietet. Im Frühjahr wird das mit einer App möglich sein, die auch Produktvergleiche, Lebenszykluskostenberechnungen und einiges mehr ermöglichen wird.
Im unteren Teil des Labels informieren verschiedene Piktogramme über ausgewählte Produkteigenschaften. Einige der ursprünglichen Piktogramme wurden überarbeitet, mehrere Piktogramme wurden neu hinzugefügt (Energieeffizienz im HDR-Modus bei TVs und Displays, Waschzeit bei Waschmaschinen).
Das neue Energielabel für Waschmaschinen
Die neuen Labels für die Unterschiedlichen Produktgruppen sind unter www.label2020.at zu finden.
Wo gibt es weitere Informationen?
Das Projekt Label2020 bietet eine Reihe von Tools und Services, um einen reibunglosen Übergang zu den neuen Labels zu unterstützen. Die Webseite www.label2020.at bietet umfassende Informationen zum neuen Energielabel für Konsumenten, Händler und Hersteller.
Für Konsumenten (Info-Flyer)
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